Montag, 30 Juni 2025 13:05

Bluttat in München - Verdächtiger kündigt Aussage an

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Tödliche Messerattacke in München Tödliche Messerattacke in München pixabay/Foto illustrativ

Drei Wochen nach der tödlichen Auseinandersetzung in der Romanstraße gibt es neue Entwicklungen im Fall des 24-jährigen Tatverdächtigen. Der junge Mann schweigt bisher, doch seine Anwälte planen eine Stellungnahme. Die Ermittlungen der Münchner Polizei laufen weiter auf Hochtouren.

Inhaltsverzeichnis:

Einlassung der Verteidigung steht aus

Die Staatsanwaltschaft München I hat bestätigt, dass die Verteidigung eine Aussage angekündigt hat. Bisher wurde diese jedoch nicht abgegeben. Oberstaatsanwältin Anne Leiding erklärte, dass der Beschuldigte weiterhin keine Angaben zum Geschehen gemacht habe. Der 24-Jährige sitzt seit dem 8. Juni in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt, am Pfingstmontag in einer Wohnung nahe dem Romanplatz seine 76-jährige Stiefmutter mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben.

Die Tat ereignete sich während eines Besuchs des Verdächtigen bei seinem Vater. Zwischen dem jungen Installateur und der Frau kam es laut Aussage des Vaters zu einem Streit in der Küche. Daraufhin soll der Mann mehrfach auf das Opfer eingestochen haben. Die Zahl der Messerstiche ist laut der Mordkommission nicht veröffentlicht worden, jedoch war von einer „Vielzahl“ die Rede. Die Frau verstarb wenig später im Krankenhaus.

Spannungen wegen handwerklicher Arbeiten

Ein mögliches Motiv sehen die Ermittler in langanhaltenden familiären Spannungen. Der Vater des Tatverdächtigen besitzt mehrere Wohnungen. In diesen hatte sein Sohn wiederholt Renovierungsarbeiten durchgeführt. Laut Oberstaatsanwältin Leiding war die Qualität der Arbeit häufig Gegenstand von Auseinandersetzungen. Diese Spannungen könnten am Tattag eskaliert sein.

Die Staatsanwaltschaft stuft das Geschehen als Totschlag ein. Merkmale wie Habgier oder Heimtücke, die für eine Mordanklage erforderlich wären, liegen laut derzeitiger Einschätzung nicht vor. Damit bleibt die Anklage bisher auf dem Vorwurf des Totschlags beschränkt. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun auf die Rekonstruktion des genauen Tathergangs und mögliche Zeugenhinweise.

Prozessbeginn ungewiss

Der Fall sorgt weiterhin für großes öffentliches Interesse. Bis zur Eröffnung eines möglichen Prozesses gegen den Beschuldigten werden noch mehrere Monate vergehen. Die Ermittlungen sind komplex. Neben forensischen Untersuchungen stehen weitere Vernehmungen an. Auch die angekündigte Einlassung könnte den Verlauf des Verfahrens entscheidend beeinflussen.

Der Tatverdächtige und das Opfer

  • Der Tatverdächtige: 24 Jahre alt, Installateur aus München
  • Opfer: 76-jährige Stiefmutter, verstarb im Krankenhaus
  • Tatort: Wohnung nahe Romanplatz, München
  • Festnahme: 8. Juni
  • Vorwurf: Totschlag

Die Behörden gehen aktuell nicht von einem Mord aus, behalten sich aber weitere rechtliche Schritte vor. Der genaue Zeitpunkt einer Anklage hängt nun auch davon ab, ob und wann sich der Verdächtige äußert.

Quelle: TZ, webrivaig.com/de