Montag, 14 April 2025 11:47

Verwahrloste Katzen in Grünwald gerettet

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Verwahrloste Katzen  in Grünwald Verwahrloste Katzen in Grünwald pixabay/Foto illustrativ

Eine Tierbetreuerin schlug Ende März Alarm. In einer Villa in Grünwald lebten 30 Katzen unter katastrophalen Bedingungen. Der Besitzer war auf Reisen, ließ die Tiere aber nicht ins Haus.

Inhaltsverzeichnis:

Pet Sitterin entdeckte Tiere auf Grundstück in Grünwald

Am 28. März meldete eine Tierbetreuerin schockierende Zustände im Garten einer Villa in Grünwald. Der Tierhalter hatte eine sechswöchige Urlaubsbetreuung über eine Tierbetreuungsagentur gebucht, war jedoch nicht erreichbar. Die 17 ausgewachsenen Katzen und 13 Jungtiere durften das Haus nicht betreten. Stattdessen lebten sie in einem kleinen Gartenhaus ohne Heizung.

Die Betreuerin informierte den Verein „Bund der Katzenfreunde“, der wiederum das Veterinäramt alarmierte. Auf dem Gelände lagen laut Tierschutzverein München überall Müll, Unrat und Kot. Viele Katzen litten an Durchfall, Entzündungen der Augen und Ohren sowie starker Dehydrierung. Die hygienischen Bedingungen waren unzumutbar, vor allem für die säugenden Katzenmütter.

Münchner Tierschutzverein und Amt greifen ein

Das Veterinäramt entschied, die Tiere sicherzustellen. Die Tierschutzinspektion des Münchner Vereins fing einige Katzen sofort ein. Andere, zum Teil sehr scheue und traumatisierte Tiere, mussten mithilfe von Lebendfallen über mehrere Tage eingefangen werden.

Bei der anschließenden tierärztlichen Untersuchung wurden folgende Fakten festgestellt:

  • 4 der Katzen waren erneut trächtig.
  • 1 Tier hatte einen fortgeschrittenen Maultumor.
  • Mehrere Tiere benötigten sofortige Infusionstherapie.
  • Eine Katze erlitt zwei Totgeburten.
  • Eine weitere zeigte aggressives Verhalten gegenüber ihren Jungen.

Die betroffene Katze mit Tumor wurde in eine Tierklinik zur Intensivbehandlung überführt.

Gesundheitszustand der Katzen weiterhin kritisch

Viele der Tiere befinden sich noch immer in kritischem Zustand. Sie sind abgemagert, haben stark verfilztes Fell und zeigen Spuren von Vernachlässigung. Einige brauchen auch zwei Wochen nach der Sicherstellung noch medizinische Versorgung. Eine Katze stand unter so starkem Stress, dass sie versuchte, ihren Nachwuchs zu töten. Das Tierheimpersonal konnte jedoch rechtzeitig eingreifen.

Der Tierschutzverein München spricht von fahrlässiger Tierhaltung. Der Halter habe durch die mangelhafte Betreuung das Leben der Tiere gefährdet. Futter und Wasser allein reichten nicht aus – besonders nicht für neugeborene Tiere.

Weitere Fälle erschüttern Tierschützer in München

Erst vor Kurzem wurde vor dem Münchner Tierheim eine hochträchtige Katze in einem Karton ausgesetzt. Der Täter ist bislang unbekannt. Die Organisation PETA hat eine Belohnung für Hinweise ausgesetzt.

Ob die 30 sichergestellten Katzen weitervermittelt werden können, ist noch unklar. Die Entscheidung liegt beim zuständigen Amt. Bis dahin kümmert sich das Tierheim Riem um Pflege, Versorgung und Rehabilitation der geschwächten Tiere.

Quelle: Hallo München, www.24info-neti.com/de