Dramatische Flucht endet in Tragödie
Das aus der Türkei stammende kurdische Mädchen versteckte sich zusammen mit anderen Flüchtenden auf dem Güterzug, der sie nach München bringen sollte. Beim Versuch, den Zug zu verlassen, kam es zu dem tragischen Unfall mit der Bahn-Oberleitung. Die Jugendliche erlitt schwere Verletzungen durch den Starkstrom und starb einige Tage später an den Folgen. Ihr zwölfjähriger Bruder sowie ein 19-jähriger Mitflüchtender wurden ebenfalls verletzt, wobei letzterer beinahe an seinen schweren Verbrennungen starb.
Staatsanwaltschaft fordert hartes Urteil
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Iraker, einem mutmaßlichen Mitglied einer Schleuserbande, eine gefährliche Gleichgültigkeit gegenüber Menschenleben vor. Der Angeklagte, der sich durch die Schleusung illegal bereichern wollte, steht nun vor Gericht. Die Beweislage gegen ihn ist erdrückend. Staatsanwalt Kai Gräber betont die Notwendigkeit, ein Exempel zu statuieren und fordert für den Angeklagten eine Haftstrafe von zehneinhalb Jahren. Er unterstreicht, dass die Gesellschaft solche Handlungen, die das Leid von Menschen ausnutzen, nicht tolerieren kann.
Verteidigung plädiert auf Freispruch
Während die Staatsanwaltschaft eine strenge Bestrafung des Schleusers anstrebt, fordert dessen Verteidigung einen Freispruch. Der Angeklagte hat sich im Laufe des Prozesses nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das Gericht muss nun entscheiden, inwieweit der Mann für den Tod des Mädchens und die Verletzungen der anderen Beteiligten verantwortlich gemacht werden kann. Die Entscheidung des Landgerichts München wird mit Spannung erwartet und könnte richtungsweisend im Umgang mit Schleuserkriminalität sein.
"Wir wollen Schleuser abschrecken", so Staatsanwalt Gräber, "hier muss hart zugeschlagen werden."
Quelle: www.24info-neti.com/de, tag24.de