Georg Eisenreich und die Rolle der Kultur im Kampf gegen Hass
Die Eröffnungsveranstaltung, die am Dienstagabend stattfand, wurde von Bayerns Justizminister Georg Eisenreich eröffnet. Er betonte, wie wichtig es sei, „mit den leisen Tönen der Kultur“ ein Zeichen gegen „lautes Geschrei und hasserfüllte Parolen“ zu setzen. Besonders nach den jüngsten Ereignissen sei es essentiell, dass München als Stadt des friedlichen Miteinanders und des kulturellen Austauschs wahrgenommen werde.
Musikalische und literarische Höhepunkte
Musikalisch wurde der Abend durch die weltbekannte Violinistin Anne-Sophie Mutter gestaltet, die Werke des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy aufführte. Mit diesen Stücken wurde nicht nur die musikalische Tradition der jüdischen Kultur gewürdigt, sondern auch ein Zeichen für den Dialog der Kulturen gesetzt. Schauspielerin Sunnyi Melles las aus den Werken von Ephraim Kishon und Fred Uhlmann - Schriftsteller, deren Texte ebenfalls das jüdische Leben und den interkulturellen Austausch thematisieren.
Yehoshua Chmiel warnt vor zunehmendem Antisemitismus
Yehoshua Chmiel, Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, betonte, dass das Judentum in der heutigen Zeit vermehrt Ziel von Angriffen und Beleidigungen sei. „Wir leben in einer Zeit, in der sichtbares und selbstbewusstes Judentum vermehrt zur Zielscheibe geworden ist“, erklärte Chmiel und verwies auf den Terroranschlag der Hamas auf Israel im Oktober 2023. Auch der Angriff auf das israelische Generalkonsulat in München im September unterstreiche die dringende Notwendigkeit von Veranstaltungen wie den Jüdischen Kulturtagen.
Jüdisches Leben in der Mitte der Gesellschaft
Judith Epstein, Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung Jüdischer Kultur und Tradition, hob in ihrer Rede hervor, dass die Jüdischen Kulturtage ein klares Zeichen dafür setzen, dass jüdisches Leben in München genau dort ist, wo es hingehört - n der Mitte der Gesellschaft. Sie betonte, dass die Kultur der freien Welt als Brückenbauer agieren müsse und in schwierigen Zeiten nicht spalten, sondern verbinden solle. Epstein unterstrich, wie wichtig es sei, Grenzen zu überwinden und Solidarität zu zeigen.
Die Jüdischen Kulturtage 2024 in München senden ein starkes Signal für Toleranz, Verständnis und interkulturellen Austausch. Sie sind nicht nur eine Plattform für kulturelle Veranstaltungen, sondern auch ein bedeutendes Symbol im Kampf gegen Antisemitismus und Hass in der Gesellschaft.
Quelle: www.360edumobi.com/de, tz.de